Ausserirdisch

Beyoncé – Renaissance (2022): Endlich Neues vom "Alien Superstar"

Keine Wiedergeburt. Auch keine Epoche. Nur das lange erwartete neue Album einer erstaunlichen, grossen Karriere.


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Renaissance (2022)

Das aktuelle Album "Renaissance" ist überfrachtet. Vielleicht wurde zu lange daran geschraubt. Weil es ein würdiger Nachfolger für "Lemonade" aus 2016 werden musste.

Man kann "Renaissance" wörtlich als "Wiedergeburt" nehmen. Dann ist es eben ein bisschen pompös.

Andere sagen "Comeback" dazu. Nach 6 Jahren Pause durchaus angemessen.

Aber natürlich wäre das Beyoncé zu klein.

Sie spielt absichtlich auf eine ganze Epoche an.

Dass das hinkt, merken vielleicht nur die Wenigsten. Ein kurzer Abstecher bei Wikipedia hilft: die wirklich so genannte Epoche hatte 300 Jahre lang das Ziel, die Kultur der Antike wiederzubeleben.

Aha!

Jedenfalls gross und mehrdeutig genug ist dieser Titel schon mal.

Und einige "antike" Schnipsel aus vergangenen Rap, Soul, Disco Zeitaltern finden sich ja durchaus, bin hin zu – man glaubt es kaum – Donna Summer!

Mit diesem Album versucht Beyoncé es allen Recht zu machen.

Nimmt man die Charts und die PR-Wellen, die das Album geschlagen hat, als Massstab, dann ist das ganz gut gelungen. Für jeden Fan aus jeder Beyoncé-Ära ist etwas dabei.

Ich nehme "Alien Superstar" auf meine Liste.

Mir gefällt es, wenn narzisstischer Wahn nicht von Selbstironie zu unterscheiden ist 🙂


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Beyoncé – Alien Superstar

Lemonade (2016)

Ich gebe es zu: "Lemonade" hat mich überrascht.

Ich kannte Beyoncé schon, von Weitem, als Destiny’s Child. Die drei Schicksalskinder sind mir auch immer wieder mal positiv aufgefallen. Aber es hat nie auf meine Alltime-Playlist gereicht.

Dann kam "Lemonade".

Und dieses Album habe ich als ziemliche Sensation empfunden. Ähnlich, vielleicht, wie Madonnas "Ray Of Light". Im Grunde gab es vorher nichts Vergleichbares, und auch nachher nicht, in der Karriere dieser beiden Künstlerinnen.

3 Songs aus dem Album haben sich bis heute in meiner Liste gehalten:

  • All Night
  • Daddy Lessons
  • 6 Inch

Vielleicht schreibe ich demnächst einzeln darüber, was diese Songs für mich herausragend macht.


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Beyoncé – All Night


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Beyoncé – Daddy Lessons


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Beyoncé – 6 Inch

4 (2013)

Vor "Lemonade" war das letzte Album gar nicht so lange her, gerade mal 3 Jahre, betitelt schlicht mit der laufenden Nummer: "4".

Zwei Songs daraus sind immer noch auf meiner Liste und in ständiger Rotation, auf all meinen Playern:

  • 1+1
  • I Miss You


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Beyoncé – 1+1

Das Video zu "1+1" ist vielleicht arg schwül geraten. Aber allemal sehenswert. Ich habe es tatsächlich eben erst, beim Schreiben dieses Artikels, zum ersten Mal gesehen.

Aber weiterhin mal ganz abgesehen davon: schon der Gitarrenriff allein ist hypnotisch genug. Dazu singt, jault und kreischt Beyoncé, dass es jedesmal eine wahre Freude ist.


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Beyoncé – I Miss You

Je sparsamer das Arrangement, desto eindrücklicher die Gesangsstimme im Vordergrund. Gerne auch mal im Chor mit sich selbst, zwischendurch.

Wunderschöner Kontrast. Plastische Stimmung. Wunderbar!

I am … Sasha Fierce (2010)

Noch mal 3 Jahre zurück in Beyoncés Karriere liegt das seltsam betitelte Album "I am … Sasha Fierce". Die Botschaft: sie will beide sein, die brave, traditionelle Beyoncé und die "wilde", "rockige" Sasha.

Na gut.

Musikalisch bleiben mir davon vor allem 2 Stücke in Erinnerung. Sie rotieren auf einstweilige Ewigkeit auf meiner Lieblingsliste:

  • If I Were A Boy
  • Sweet Dreams

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Beyoncé – If I Were A Boy

Bei Gelegenheit muss ich mal nachschauen, ob Beyoncé selbst auch textet. Zum Beispiel den Text zu "If I Were A Boy", den ich für sehr gelungen halte.


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Beyoncé – Sweet Dreams

Der Titel ist in meinem Kopf reserviert für "Sweet Dreams … are made of this" von Eurythmics, vor allem mit Annie Lennox. Aber das heisst ja nicht, dass Beyoncé sich nicht auch daran versuchen kann – und sie macht das ganz ausgezeichnet!

Wenn ich mir das Video dazu anschaue, muss ich an Shakira denken. Absicht? Oder Versehen? Mein Problem?

Auch egal.

"Sweet Dreams" von Beyoncé (!) ist ein klassischer Ohrwurm für die Ewigkeit.

VIelleicht ist ja in 3 bis 6 Jahren nach "Lemonade" die Zeit gekommen, noch mal etwas ganz Anderes zu machen. Denn Beyoncé hat längst alles bekommen, gewonnen, erreicht, geschafft, was sich eine Popsängerin nur wünschen kann. Vielleicht macht sie sich noch mal – völlig befreit von endlosem Ruhm und finanziellem Erfolg – an etwas "ganz Anderes" und überrascht uns mit einem Album "Lemonade 2.0"?!

Autor von AlltimePlaylist, Gründer und Chef der Web-Agentur whkmedia. Wenn Wolfram sich nicht mit Websites und YouTube-Kanälen beschäftigt, ist er mit seiner Frau im Multivan unterwegs oder auf der Suche nach einem Espresso und einer knusprigen Laugenbrezel.